MÖBEL GEFÄLLIG?
Ist das ein Schrank?
- Stellen die Gäste mal wieder solche Fragen, weiß der stolze Besitzer: Mein
Subwoofer ist richtig aufgestellt!
Was das Konzept angeht, ist der ATK-Subwoofer in der Tat ein Außenseiter.
Das möbelstücktaugliche Eckhorn, oder Aktive Exponential-Subwoofer ATK,
wie es laut Hersteller heißen muss, ist selbst auf den zweiten Blick nicht
eindeutig als Subwoofer zu identifizieren. Das Gehäuse in dunklem Holz ist mit
seinen 95 Zentimetern Höhe nicht gerade zierlich und unauffällig
proportioniert. Aufstellungstechnisch ist das ATK ebenfalls ein Exot, muss er
doch in einer Zimmerecke platziert werden, was es bei allen anderen Subwoofern
ja bekanntermaßen tunlichst zu vermeiden gilt.
Im Inneren des Eckenstehers verbirgt sich ein 38-ZentimeterChassis, das dank
seines großen Durchmessers auch bei recht niedrigen Lautstärken schon
nachhaltige Wirkung erzielt. Ein weiterer Pluspunkt für den mit 4200 Mark auch
teuersten Subwoofer im Test ist die Hornkonstruktion nach Klipsch, die durch
ihre exponentiale Flächenerweiterung einiges mehr an Kraft und Lautstärke aus
den Basstönen heraus kitzelt, als es normale Modelle könnten. Mit seinen "nur"
144 Watt Dauerleistung erreicht es enorme Lautstärken, die subjektiv das
Zehnfache der tatsächlich vorhandenen Power vermuten lassen.
Verbindung
zum Verstärker nimmt das ATK wahlweise per Lautsprecheranschluss oder
Line-Input auf. Am Bedienfeld können neben der Lautstärke die
Crossoverfrequenz (regelbar zwischen 50 und 150 Hertz) und die Phase eingestellt
werden. Als einziger Subwoofer im Feld kann man am ATK die Phase stufenlos
zwischen der 0 Grad- und der 180-Grad-Drehung überblenden, was viel Raum für
Feinabstimmungen lässt.
Der Klang des ATK ist über alles erhaben. Die Geschwindigkeit, mit der die
Membran anspricht, ist vorzüglich, die wiedergegebenen Frequenzen gehen tief
herunter und erzeugen ein Bassfundament, das sich wirklich hören lassen kann.
Dabei klingen die unteren Lagen stets klar und differenziert. Auch bei hohen
Lautstärken lässt sich das Eckhorn nur schwer im Raum orten, die
Stereoabbildung bleibt also tadellos. Was die Erweiterung des räumlichen
Empfindens in der Musik angeht, sind auch hier keine Einbußen zu verzeichnen.
Allerdings verlangt der ATK seinem Besitzer einiges ab. Er braucht einen
angemessenen Stellplatz in einem großzügig dimensionierten Raum, und die
Stereolautsprecher sollten nicht zu klein sein.
Insgesamt ist das ATK ein Traumsubwoofer, der unter geeigneten Bedingungen
eine besonders homogene Abrundung des Musikgenusses bietet.
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